Tom und das Geheimnis der Ritterburg


Tom beruhigte das zwar überhaupt nicht, aber die Stimme hatte nichts Bedrohliches an sich. Er streckte seinen Hals, um zu sehen, wohin der Geheimgang führte, aber es war zu dunkel. Er stand auf, um näher zu kommen. Eine der Ritterrüstungen streckte einen Arm aus, um den Jungen in den Innenraum hineinzulocken. Tom überlief erneut ein Schauder.
Er steckte seinen Kopf durch die Öffnung und wie durch Zauberei zündeten sich Fackeln an, die eine Treppe beleuchteten, die bis tief in die Erde führte.
„Weißt du“, sagte der Geist des Ritters von Perthuis, „viele Leute haben meinen Schatz gesucht, aber niemand hat ihn je gefunden. Ab und zu jedoch zeige ich ihn - denjenigen, die ich gern habe.“
„Woher weiß ich denn, dass Sie mich nicht in einem Verlies einsperren werden?“
Die Stimme lachte.
„Weißt du, mein Kleiner, als du mein Schloss besichtigt hast, bist du mehrmals an meinen Fallen vorbeigegangen, und wenn ich es gewollt hätte, hättest du verschwinden können, ohne dass dich jemals jemand wiedergefunden hätte. Aber jetzt geht es um einen Schatz und um ein Geheimnis, das wir beide teilen…“
Tom ging in den Gang hinein. Sofort schloss sich die Holzplatte hinter ihm.
„Keine Angst“, sagte die Stimme. „Komm nach unten, um mich zu besuchen, und du wirst all das entdecken, wovon Kinder träumen…“
In dem warmen Lichtschein der Fackeln, die sich nach und nach entzündeten, ging Tom die Treppe hinunter. Sie war schier endlos und führte offensichtlich noch weiter nach unten, als die bekannten unterirdischen Gänge. Ab und zu hing ein Spinnennetz hindernd im Weg, aber Tom hatte keine Angst. Nach hunderten von Stufen gelangte er vor eine starke, durch Eisenbeschläge befestigte Tür aus Holz. Sie öffnete sich und knarrte.
„Weiter, du bist fast angekommen!“
Tom spürte einen kalten Hauch und drückte Bruno noch fester an sich.
„Ich muss dir etwas anvertrauen“, sagte die Stimme.
Die Tür schloss sich wieder hinter Tom. Eine Wand des kleinen gewölbten Raums drehte sich und offenbarte eine riesige mittelalterliche Kiste, die mit Staub bedeckt war.
„Ich bin nur noch ein Geist und habe nichts zu tun, außer euch zu beobachten. Manchmal würde ich gerne meinen Schatz bewundern, aber als Geist kann ich den Deckel der Schatztruhe nicht selbst heben. Willst du es für mich tun? Ich vertraue Dir.“
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