Tom und das Geheimnis der Ritterburg

Tom und das Geheimnis der Ritterburg

Die 2. von insgesamt 4 Gute-Nacht-Geschichten zum Film “Bedtime Stories”:
Tom liebt Burgen, Ritter und die versteckten Geheimnisse… Eines Tages besucht er eine echte Burg und erlebt Etwas Unglaubliches… […]

Tom liebte es so sehr, in der großen Ritterburg spazieren zu gehen, dass er gar nicht mehr von dort weg wollte. Schon seit Stunden lief der kleine Junge mit seinen müden Eltern im Schlepptau durch die riesige mittelalterliche Festung in allen Richtungen hin und her. Er hatte noch nie ein so großes und majestätisches Gebäude gesehen. Er liebte die unterirdischen Gänge, aber es gefiel im auch sehr, den Wehrgang entlang zu laufen, der die imposanten Türme mit den Zinnen verband.

Auf Zehenspitzen an die Brüstung gedrängt und mit dem Wind im Gesicht betrachtete er den Wald rund um die Ritterburg. Er stellte sich dabei vor, seinen Bergfried gegen fürchterliche Angreifer zu verteidigen, die ihn umzingelten. Unten sah Tom zwar nur Touristen, die zu ihren Autos zurückkehrten, aber das hielt ihn nicht davon ab, in Abwehrbereitschaft zu bleiben! Er war so hoch oben, dass die Leute am Fuß der Burg so klein wie Ameisen aussahen. Er verließ seinen Wachposten, um zu einer Schießscharte zu gehen.
„Tom, bleib stehen!“ Seine Mutter rief ihn noch einmal. „Wir müssen jetzt gehen. Die Burg schließt in fünf Minuten und wir haben noch ein gutes Stück Weg vor uns.“
„In Ordnung, aber wir gehen am Wachraum vorbei nach unten!“ antwortete der Junge und stieg eine Wendeltreppe hinunter.

Alles an diesem wundervollen Ort entfachte seine Fantasie, vor allem der Wachraum. Tom war von der Lanzen- und Schwertersammlung fasziniert. Aber was ihn am meisten beeindruckte waren die Ritterrüstungen. Er schaute sie lange an und war überzeugt davon, dass sie irgendwann anfangen würden, sich zu bewegen…

Sein Vater musste mit ihm schimpfen, damit Tom das alte Gemäuer endlich verließ. Als er zum Parkplatz kam, warf er einen letzten Blick zur Ritterburg. Ihr massiver Umriss zeichnete sich in der untergehenden Sonne ab. Plötzlich stieß Tom einen Schrei aus:

„Ich habe Bruno vergessen!“
„Oh nein“, seufzte seine Mutter. Hast du dein Kuscheltier verloren?
Seine Mutter wollte umkehren, aber Tom sagte:
„Ich gehe Bruno alleine suchen, das geht schneller…“
Tom lief zur Burg. Er schlängelte sich durch die letzten Besucher hindurch, die hinauskamen und ging schnell die Treppe hinauf. Trotz des Labyrinths aus Gängen konnte er den Wachraum leicht wieder finden. Bruno wartete artig dort auf ihn. Der kleine Braunbär mit dem abgewetzten Maul war hinter eine Bank gefallen.
„Wunderbar, du bist noch da!“, rief Tom aus. „Beeilen wir uns, sonst bekommen wir Ärger!“

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