Lily und das wilde Pferd


Im Laufe der Monate entwickelte sich das Lager immer mehr zu einem Dorf, und eine gute Ernte stand bevor. Lily’s Hauptbeschäftigungen waren Ihre Arbeit, das Lernen und die Beobachtung Saphirs. Sie spielte fast nicht mehr mit den anderen Kindern. Mark Tedison warf ihr böse Blicke zu, aber das war Lily egal. Sie war so mit Saphir beschäftigt und achtete gar nicht auf Mark Tedison. Für sie war wichtig, dass Saphir sie langsam in seiner Nähe akzeptierte.
Sie musste sich jetzt nicht mehr verstecken, um ihn zu betrachten. Nun, anfangs lief das ungestüme Pferd weg, aber es hatte sich mit der Zeit an das kleine Mädchen gewöhnt, das es stundenlang von dem Hügel aus betrachtete. Manchmal, wenn Lily spät zu ihrem Treffen kam, machte Saphir fast den Eindruck, als würde er sie schon erwarten.

Sie war so glücklich, dass sie gar nicht merkte, wie Mark ihr jeden Tag folgte. Er war ziemlich gerissen und böse, und ihm wurden schnell die Vorteile bewusst, die er von dem Fang eines so schönen Tiers haben könnte… Nach wenigen Tagen hatte er einen abscheulichen Plan entwickelt. Er würde Lily als Köder benutzen. Das Pferd hatte genug Vertrauen zu ihr, um ihr zu erlauben, jeden Tag etwas näher zu kommen, und davon wollte er profitieren…
Als Lily endlich so weit war, sich dem Pferd auf nur einige Meter zu nähern, beschloss sie, ihren Eltern von ihm zu erzählen. Sie arbeiteten so hart, und sie wollte ihr Glück mit ihnen teilen.

„Ich denke, dass sich Saphir bald von mir streicheln lässt!“, erklärte sie.
Ihre Eltern waren nicht so glücklich darüber, dass sie sich so weit entfernt hatte, ohne ihnen Bescheid zu sagen, aber trotzdem freuten sie sich mit ihr.

Nachdem sie monatelang geduldig gewartet hatte, war Lily kurz davor, ihren Traum wahrzumachen. Jeden Tag setzte sie sich ans Flussufer. Saphir kam mit seinen Freunden, aber sie hielten sich abseits. Das Pferd trank und schnaubte. Nachdem Lily noch einige Zeit geduldig gewartet hatte, stand sie auf, und bewegte sich bis auf wenige Schritte auf ihn zu. Die beiden verharrten so, ohne sich zu bewegen, der Schwanz von Saphir schwenkte in der Luft. Dann sprach ihn Lily mit einer sanften Stimme an.
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